Nestlé kämpft mit Fäkalbakterien im Grundwasser

    Teile der Produktion vernichtet:Fäkalbakterien machen Nestlé zu schaffen

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    Der Nestlé-Konzern musste einen Teil seiner Mineralwasser-Produktion der Marke Perrier vernichten. Grund: Das Grundwasser wurde mit Fäkalbakterien verunreinigt.

    Das Logo von Nestlé
    Ein Teil der Mineralwasser-Produktion bei Nestlé musste vernichtet werden.
    Quelle: Reuters

    Wegen Fäkalbakterien im Grundwasser nach starken Niederschlägen hat der Nestlé-Konzern einen Teil seiner Mineralwasser-Produktion der Marke Perrier vernichtet. Der betroffene Abfüllort im Süden von Frankreich darf bis auf Weiteres nicht genutzt werden, wie aus einem Erlass der Präfektur des Départements Gard hervorgeht. 
    Nach heftigen Regenfällen Anfang März waren im Grundwasser im südfranzösischen Ort Vergèze demnach Fäkalbakterien nachgewiesen worden, unter anderem E.coli. Ein Gesundheitsrisiko könne nicht ausgeschlossen werden, heißt es in dem Erlass der Präfektur vom 19. April.

    Nestlé: Alle Flaschen im Handel sind sicher

    Nestlé erklärte am Mittwoch lediglich, mehrere hundert Paletten Perrier seien wegen einer "punktuellen mikrobiologischen Veränderung" des Wassers weggeschüttet worden. Das Unternehmen machte keine genaueren Angaben; ein Gewerkschaftsvertreter schätzte die Menge der Flaschen auf etwa 40 Millionen. Nestlé betonte, alle Flaschen, die im Handel sind, seien "sicher". 
    Der Nestlé-Konzern, zu dem auch die Marken Vittel, Contrex und Hépar zählen, war im Januar in die Kritik geraten, weil er nach Recherchen französischer Medien Quellwasser auf illegale Weise desinfiziert hatte. Quellwasser, das als solches verkauft wird, darf jedoch nicht behandelt werden. 
    Trinkwasser CC
    Das Trinkwasser in Deutschland wird aus Grundwasser, Oberflächenwasser und Quellwasser gewonnen. Je nach Region ist die Zusammensetzung unterschiedlich.06.07.2020 | 0:39 min
    Nestlé hatte eingeräumt, das Wasser durch Aktivkohle oder UV-Strahlen gereinigt zu haben. Das Unternehmen betonte, dass es in erster Linie die Lebensmittelsicherheit garantieren wollte. Die Behandlung sei inzwischen eingestellt.

    Französische Regierung änderte Vorschriften

    Die französische Regierung war nach Informationen der Zeitung "Le Monde" spätestens seit 2021 darüber informiert. Eine Untersuchungskommission bestätigte 2022, dass die illegale Desinfektion von Quellwasser weit verbreitet ist. Der Bericht wurde allerdings nicht veröffentlicht. Im vergangenen Jahr änderte die französische Regierung diskret die Vorschriften und ermöglichte den Einsatz von Mikrofiltern.
    Im Hintergrund steht die Bedrohung der Quellen durch die vom Klimawandel beförderte Trockenheit, aber auch durch den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft. Laut dem Bericht von "Le Monde" waren mehrere Quellen zeitweise durch Fäkalbakterien belastet. US-Wissenschaftler wiesen kürzlich außerdem Mikroplastik in Flaschenwasser nach und äußerten die Vermutung, dass dies auch von den Mikrofiltern stammen könne.
    Quelle: dpa

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