Ukraine-Krieg im Liveticker - Aktuelle News

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    Russland greift die Ukraine an :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

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    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine - Moskau hat ukrainische Gebiete besetzt. Die Kämpfe gehen weiter. News und Hintergründe im Ticker.

    Angaben zum Verlauf des Krieges oder zu Opferzahlen durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Seite können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

    Militärparade in Moskau: Russland feiert Sieg über Nazi-Deutschland

    Mit einer Militärparade hat Russland den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland 1945 gefeiert. Während der Feierlichkeiten erhob Putin einmal mehr Vorwürfe gegen den Westen.

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    Militärparade in Moskau: Putin droht Westen

    Putin hat in einer Ansprache auf dem Roten Platz in Moskau den Westen vor einer weiteren Eskalation im Ukraine-Krieg gewarnt. "Russland wird alles tun, um eine globale Konfrontation zu verhindern, aber wird nicht zulassen, dass uns jemand bedroht", sagt Putin in seiner Rede zum Tag des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. "Unsere strategischen Truppen sind in Kampfbereitschaft", sagt Putin und ergänzt, auch die Atomstreitkräften seien "immer in Alarmbereitschaft".

    Putin wirft dem Westen vor, "regionale Konflikte und Auseinandersetzungen zwischen Volksgruppen und Religionen zu schüren und zu versuchen, souveräne und unabhängige Zentren der globalen Entwicklung einzudämmen".


    Wiederaufbau der Ukraine: Entwicklungsministerin Schulze in Kiew

    Beim Besuch der Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze in Kiew geht es vor allem um den Wiederaufbau der Ukraine. Mit deutscher Hilfe sollen Fachkräfte ausgebildet werden.

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    Ukrainisches Parlament setzt Regierungsvize Kubrakow ab

    Das Parlament der Ukraine hat den für Wiederaufbau zuständigen Vizeregierungschef Olexander Kubrakow abgesetzt. Kubrakow entfiel damit auch als Gesprächspartner für Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). Sie war eigens zur Vorbereitung einer internationalen Wiederaufbau-Konferenz für die Ukraine im Juni in Berlin nach Kiew gereist. Das Treffen sei abgesagt worden, hieß es aus der deutschen Delegation. 

    Kubrakow (41) war seit 2021 Minister für Infrastruktur und seit 2022 Vizeregierungschef. Sein Ministerium war auch für Kommunal- und Regionalpolitik zuständig. Unter den Bedingungen des russischen Angriffskrieges verantwortete er auch die Wehrlogistik. 


    Russischer Gouverneur meldet Angriff auf Belgorod

    Bei einem ukrainischen Luftangriff auf die russische Grenzstadt Belgorod und die Region sind nach Angaben des örtlichen Gouverneurs in der Nacht zum Donnerstag mindestens acht Menschen verletzt worden. Fünf von ihnen seien ins Krankenhaus gebracht worden, erklärt Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow im Onlinedienst Telegram. Wohngebäude und Autos seien bei dem Angriff getroffen worden.

    Belgorod wird regelmäßig von der Ukraine ins Visier genommen. Kiew erklärt, es handele sich um Reaktionen auf die seit mehr als zwei Jahren anhaltenden russischen Angriffe auf ukrainische Städte. 


    Entwicklungsministerin Schulze zu Besuch in Kiew eingetroffen

    Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem vorher nicht angekündigten Besuch in Kiew eingetroffen, um dem vom russischen Angriffskrieg schwer getroffenen Land weitere Unterstützung beim Wiederaufbau zuzusichern. Bei ihren Gesprächen in der ukrainischen Hauptstadt soll es unter anderem um den Ausbau des ukrainischen Stromnetzes mit deutscher Hilfe und die Ausbildung von Fachkräften gehen. "Die Ärztinnen und die Elektriker sind mindestens genauso wichtig wie die Panzer", sagt Schulze nach ihrer Ankunft am Bahnhof von Kiew.  

    Der Besuch dient der Vorbereitung der großen Wiederaufbaukonferenz, zu der am 11. und 12. Juni etwa 1500 Teilnehmer in Berlin erwartet werden - darunter auch Staats- und Regierungschefs. Die SPD-Politikerin nimmt dazu in der ukrainischen Hauptstadt an einem "Gipfel der Städte und Regionen" teil. 


    Nach russischen Angriffen: Ukraine schränkt Stromversorgung ein

    Nach massiven Angriffen auf die Energieinfrastruktur schränkt die Ukraine die Stromversorgung im Land ein. Der staatliche Stromversorger Ukrenergo teilt mit, seine Zentrale sei aufgrund von "Stromknappheit" infolge des russischen Angriffs "gezwungen, die Stromversorgung für Industrie und Gewerbe" von 18.00 Uhr bis 23.00 Uhr einzuschränken. Dies werde in gleichem Umfang in allen Regionen des Landes geschehen.  

    Präsident Selenskyj bezeichnete den Angriff in seiner abendlichen Videobotschaft als "vorsätzlich, kalkuliert und hinterhältig". Russland habe auf "lebenswichtige zivile Infrastruktur" gezielt und "kein einziges militärisches Ziel" ins Visier genommen. 


    Moskau weist Spionage-Vorwürfe aus London zurück

    Nach der Ausweisung des unter Spionageverdachts stehenden russischen Verteidigungsattachés aus Großbritannien kritisiert Russlands Außenministerium die Maßnahmen scharf und droht mit Gegenmaßnahmen. "Wir haben London mehrfach gewarnt, dass alle unfreundlichen Handlungen unausweichlich eine entsprechende Antwort erhalten. Unsere Reaktion wird hart und abgewogen sein", teilt Außenamtssprecherin Maria Sacharowa auf ihrem Telegramkanal mit.

    Die Ausweisung des Attachés basiere auf einer verlogenen Anschuldigung, für die es keine Beweise gebe. Sacharowa warf der britischen Regierung vor, alles zu tun, um die Konfrontation zwischen beiden Ländern weiter zu verschärfen.


    Wegen GPS-Störungen: Estland bestellt russischen Geschäftsträger ein

    Estland hat wegen der Störungen der GPS-Satellitennavigation im Ostseeraum den Geschäftsträger der russischen Botschaft in Tallinn einbestellt. Das sogenannte Jamming - also das aktive Stören oder Blockieren des Signals - durch Russland habe immer mehr zugenommen, teilt Außenminister Margus Tsahkna in Tallinn mit. Das stifte Verwirrung und beeinträchtige erheblich die zivile Luftfahrt. Das GPS-Signal wird von Flugzeugen etwa zur Bestimmung der eigenen Position und zur Navigation verwendet. 

    Russlands Aktivitäten verstießen gegen die Funkvorschriften der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), so der Außenminister. Dies sei dem russischen Diplomaten vermittelt worden, so Tsahkna. Über die Gefahren der GPS-Signalstörungen habe er auch mit den EU-Mitgliedsstaaten und Nato-Verbündeten gesprochen.

    Wie Russland europäische GPS-Systeme angreift, erklärt unser Kollege Oliver Klein hier.


    ZDF-Reporter zur Lage in der Ostukraine: "Es geht enorm blutig zu an der Front"

    In der ukrainischen Stadt Pokrowsk werde um jedes Haus gekämpft, so ZDF-Reporter Luc Walpot. Die Schlachten seien sehr brutal.

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    Scholz fordert erneut Lieferung von Luftabwehrsystemen an Kiew

    Bundeskanzler Olaf Scholz fordert die europäischen Partnerländer erneut auf, weitere Luftabwehrsysteme vom Typ Patriot an die Ukraine zu liefern. Deutschland habe sich im April entschieden, Kiew eine dritte Patriot-Batterie zur Verfügung zu stellen, "weil wir hoffen, dass in Europa sich noch weitere finden, die einen gleichen Schritt gehen", teilt Scholz vor einem Gespräch mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb in Berlin mit. 

    Es sei zwar "beeindruckend", dass Deutschland mit seinen drei Patriot-Systemen die "allermeisten" zur Verfügung stelle, "aber es geht eben darum, dass es genügend sind, und deshalb müssen viele Länder Europas mal gucken, was ihnen da möglich ist", so Scholz. Der Bundeskanzler begrüßte die Entscheidung Helsinkis für ein weiteres Unterstützungspaket für die Ukraine und nannte Finnland einen "besonders engen Partner" Deutschlands.


    Mehrere Kinder bei russischem Luftangriffen auf Charkiw verletzt

    Bei russischen Luftangriffen auf die ostukrainische Millionenstadt Charkiw sind nach offiziellen Angaben sieben Menschen verletzt worden, darunter vier Minderjährige. Ein achtjähriges Mädchen und drei Jungen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilt der Militärgouverneur der Region, Oleh Synjehubow, auf seinem Telegramkanal mit.

    "Zwei Jungen sind schwer verletzt, ein Junge und das Mädchen mittelschwer", schreibt Synjehubow. Das Geschoss schlug demnach in einer Bildungseinrichtung ein.


    Militärexperte Reisner zur Lage an der Front: "Russen haben Einbruchsraum ausgeweitet"

    Vor allem in Awdijiwka sei die Situation verheerend, da es den Russen gelungen sei, die ukrainischen Verzögerungsstellungen zu überwinden, erklärt Militärexperte Markus Reisner.

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    Finnlands Präsident fordert mehr Unterstützung für Ukraine

    Finnlands Präsident Alexander Stubb fordert bei seinem Besuch in Berlin mehr Unterstützung für die Ukraine. Europa sei heute "einem brutalen Angriff ausgesetzt", sagt Stubb mit Blick auf den Ukraine-Krieg in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. "Wir müssen zusammenstehen und Europa gemeinsam verteidigen."

    Stubb, der erst seit Anfang März im Amt ist, dankte Deutschland für die "starke Unterstützung" der die Ukraine. "Die kommenden Monate sind sehr wichtig. Bei der Unterstützung für die Ukrainer müssen wir zusammenhalten und stark bleiben." Dabei müssten alle Staaten mehr tun, um der Ukraine zu helfen.


    Spionageverdacht: London weist russischen Diplomaten aus

    Großbritannien weist einen russischen Verteidigungsattaché in London wegen Spionageverdacht aus. Der Beschäftigte der Botschaft habe in Wirklichkeit verdeckt für den russischen Geheimdienst gearbeitet, teilt der britische Innenminister James Cleverly im Parlament in London mit. 

    Mehrere russische Liegenschaften sollen für Geheimdienstaktivitäten genutzt worden sein. Sie verlören ihren diplomatischen Status und damit etwa ihre Immunität vor Durchsuchungen, so die britische Regierung. Zudem werde die Aufenthaltsdauer von russischen Diplomaten in Großbritannien beschränkt. Die britische Regierung gibt zudem bekannt, der russische Botschafter sei einbestellt worden, um ihm die Maßnahmen mitzuteilen.


    Ukraine: Erneut russische Luftangriffe auf Energieinfrastruktur

    In der Nacht zu Mittwoch hat Russland die Ukraine erneut massiv angegriffen. Laut der ukrainischen Luftabwehr konnte ein Großteil der Raketen und Drohnen abgeschossen werden.

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    Kiew erlaubt Einsatz von Häftlingen an der Front

    Angesichts des Mangels an Soldaten lässt die Ukraine künftig Strafgefangene zum freiwilligen Militärdienst zu. Das beschloss das Parlament in Kiew, wie ukrainische Medien berichten. Verurteilte Schwerverbrecher wie Mörder und Vergewaltiger dürften sich aber nicht melden, auch nicht Drogenhändler oder Häftlinge, die wegen schwerer Fälle von Korruption einsitzen. Ausgeschlossen seien darüber hinaus ehemalige Abgeordnete, Minister und ranghohe Staatsbeamte sowie Häftlinge, die wegen Straftaten gegen die nationale Sicherheit verurteilt seien.

    Die Ukraine versucht mit mehreren Gesetzen, dem Mangel an Soldaten an der Front abzuhelfen. So wurde das Wehrpflichtalter gesenkt und die Erfassung von wehrpflichtigen Männern verbessert.


    EU: Eingefrorenes Geld aus Russland für Aufrüstung der Ukraine nutzen

    Die Europäische Union will die milliardenschweren Zinserträge aus dem eingefrorenen Vermögen der russischen Zentralbank zur Finanzierung von Militärhilfen für die Ukraine nutzen. Vertreter der Mitgliedstaaten verständigten sich in Brüssel nach wochenlangen Verhandlungen auf einen Plan dafür, wie die belgische EU-Ratspräsidentschaft mitteilt.

    Allein dieses Jahr sollen bis zu drei Milliarden Euro zusammenkommen. Nach Kommissionsangaben sind rund 210 Milliarden Euro der russischen Zentralbank in der EU eingefroren. Das in Brüssel ansässige Finanzinstitut Euroclear hatte zuletzt mitgeteilt, 2023 rund 4,4 Milliarden Euro an Zinsen eingenommen zu haben.


    Raiffeisen Bank International lässt umstrittenen Russland-Deal platzen

    Die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) bläst ein geplantes Russland-Geschäft ab. Der Vorstand habe entschieden, den geplanten Erwerb von Aktien am Wiener Baukonzern Strabag nicht weiter zu verfolgen, teilt das in Russland tätige Geldhaus mit. Die RBI begründete dies damit, dass man im jüngsten Austausch mit den relevanten Behörden nicht die erforderliche Unterstützung erhalten habe, um die geplante Transaktion durchzuführen. Daher sei aus Gründen der Vorsicht beschlossen worden, von der Transaktion Abstand zu nehmen, erklärt das Institut. Unabhängig davon strebe die RBI weiterhin die Entkonsolidierung ihrer russischen Tochterbank an. 

    Zudem teilte die RBI mit, dass sie seit Beginn des Krieges in der Ukraine ihre Aktivitäten in Russland deutlich reduziert habe. Es seien Maßnahmen ergriffen worden, um die Risiken durch die erhöhten Sanktions- und Complianceanforderungen zu minimieren.


    Telefonat mit Selenskyj: Scholz will an Ukraine-Friedensgipfel teilnehmen

    Bundeskanzler Scholz sichert Präsident Selenskyj bei dem für Juni in der Schweiz geplanten Friedensgipfel für die Ukraine Unterstützung zu und bestätigt seine Teilnahme. Die beiden Regierungschef stimmten während ihres Telefonats darin überein, auf eine möglichst große globale Teilnahme hinzuwirken, teilt die Bundesregierung mit. Außerdem habe Selenskyj den Bundeskanzler nach den jüngsten russischen Angriffen über die militärische Lage in der Ukraine informiert, heißt es weiter.

    "Ich bin Deutschland dankbar für seinen bedeutenden Beitrag zu den Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine, insbesondere zur Stärkung unserer Luftverteidigung. Die deutsche Hilfe rettet jedes Mal Menschenleben, wenn Russland einen Terrorangriff startet", teilt Selenskyj nach dem Telefonat mit Scholz auf dem Kruznachrichtendienst X mit.


    Quelle: ZDF, AFP, AP, dpa, epd, KNA, Reuters